exhibitions
Wilhelm Müller, Lara Schnitger

Colored Fabrics

, Dresden

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  • Die 1969 in Haarlem (NL) geborene Bildhauerin und Objektkünstlerin Lara Schnitger findet ihre Inspiration auf Reisen durch die verschiedenen Kontinente und ihre Wahlheimat USA.

    Ihre neuesten Werke orientieren sich am amerikanischen Quilt, einer vor allem im Süden der USA populären Handwerksarbeit. Oftmals wirken mehrere Generationen einer Familie an der Gestaltung der großformatigen Decken, die auch als Wandtep­piche verwendet werden. Nach der Festlegung einer spezifischen, oftmals quadrati­schen Grundform, werden verschiedene Stoffe und Motive zusammengenäht.

    Auch Lara Schnitgers Quilts haben diese Einteilung in Grundeinheiten, wobei die Künstlerin durch Färben und Bleichen sowie das Einnähen von Diagonalen in die viereckigen Raster verschiedene Felder und Bezüge setzt. Laras Quilts zeigen abstrahierte weibliche Figuren. Als Vorlage dienten typische Pin-Up-Fotos aus den 50er und 60er Jahren. Durch die heute überzogen wirkenden Posen der Pin-Up-Girls, scheinen diese zu tanzen, zu winken, zu springen. Ín diesen Werken verbindet Lara Schniter alte Familientraditionen des amerikanischen Südens mit erotischer Motivik, welche die Künstlerin auch in anderen Werkgruppen (Skulpturen) thematisiert.

    Ausgewählte textile Skulpturen unterstützen das Thema. Auf komplexe Unterkon­struktionen, Lara Schnitger nennt sie „ das Männliche “ ist die „feminine“ Außen­haut gespannt. Aus verschiedenen Patchwork-Materialien entstehen übergroße, amorphe Strukturen mit einem speziellen individuellen Charakter.

    Die Werkgruppe „Variationen zu einem Thema von Otto Freundlich“ des Dresdner Künstlers Wilhelm Müller (19281999) flankieren die Arbeiten von Lara Schnitger.

    Beide Künstler spielen mit den Mitteln der Geometrie und ihrer Brechung durch besondere Farbflächen. Stark inspiriert durch die Strömung des Konstruktivismus setzte sich Müller in mehreren Werkgruppen mit den Gesetzmäßigkeiten der Geometrie auseinander.

    Die „Variationen zu einem Thema von Otto Freundlich“ zeigen eine besonders sinnliche Farbigkeit. Otto Freundlich, Mitglied der Pariser Gruppe „abstraction-creation“(1931), stand mit seinen großen Farbsymphonien als Vorbild für Wilhelm Müllers Arbeiten, die durch geometrische Anordnung von Farbfeldern ein harmonisches, rhythmisches Spiel erzeugen. Diese Mischung aus Emotionalität und Rationalität ist prägend für Wilhelm Müller.